Das einzig Wahre

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Das wirkliche Problem auf dem Weg zur universellen Wahrheit liegt in einer üblichen Vermischung: die Gesetze, die unseren Kosmos im lebenden Gleichgewicht halten und unser individuelles Erleben. Erst durch diese Vermischung können kontroverse Diskussionen entstehen. Die werden auch nie zu dem Ziel führen, bei dem einer Recht hat. Wie auch, jeder sieht die Welt durch seine Augen, da gibt es kein Richtig und Falsch, sondern nur ein Anders.

Trotzdem wohnt aber jedem die Sehnsucht inne, das wirklich Wahre zu finden. Diese Sehnsucht ruft aus unserem innersten Kern, der nie getrennt war von seiner wirklichen Heimat. Wir haben ein Recht darauf, zu erfahren, warum wir leben, weshalb wir den und den Zoff haben. Auf unserem Weg finden wir  auch immer wieder kleine Stücke diese Wahrheit, allerdings durch unsere persönliche Brille gefärbt. Je nach Lebenslage ist dann auch noch etwas ganz besonders wichtig und, schwupps, stehen wir unserem Gesprächspartner mit schnaubenden Nüstern gegenüber. Dabei gäbe es gar nichts zu diskutieren. Viel weiter kämen wir, uns einfach über unsere Erfahrungen austzutauschen. Abgesehen davon, dass wir viel Neues erführen, wären wir angenehmere Gesprächspartner. Mit dem innerlich offenen Ohr ergibt sich ganzs selbsttätig für uns immer das gerade Richtige.

Einfach wird es, wenn wir trennen: Was ist allgemeines kosmisches Gesetz ... was ist persönliches Erlebnis.

Es gibt eine Wahrheit. Aber es gibt unendlich viele persönliche Wege, auf sie zu blicken.

Kosmische Gesetze sind die Regeln, nach denen unser Universum enstanden ist und fortbesteht. Diese Gesetze sind logischerweise für jeden gleich. Tja, wenn wir die kennen würden ... Und damit ist das Thema abgeschlossen, denn wir sind dazu ja gar nicht in der Lage. So ein ausgemachter Quatsch! Das wäre ja genauso widersinnig, als wenn wir das Bürgerliche Gesetzbuch nicht einsehen könnten/dürften! Bitteschön: wir können! Wenn wir so eine Nicht-Können-Aussage von uns geben, kommt es dem gleich, hinauszuposaunen: »Ich bin nicht in der Lage, etwas aus einer höhren Sicht zu sehen und außerdem ist nur alles gut, was ich kenne und was Neues interessiert mich gar nicht. Ach ja, ich finde es übrigens toll, ausgeliefert und abhängig zu sein.«

Im Gegensatz zu unseren Gesetzbüchern ist das WIssen um die universellen Gesetze jedem von uns eingeboren. Unser Problem: Da diese Gesetzte nicht nur den Verstand betreffen, sondern auch auf allen feineren und darüberstehenden Ebenen wirken, können wir sie nicht ausschließlich mit unserem Hirn zu fassen zu bekommen. Was wir aber schon können, das ist eine Mischung aus logischem Nachvollziehen dessen, was wir verstehen - Hirn - und Dazufühlen dessen, was wir innerlich ahnen - intuitive Wahrnehmung. Auf diesem Weg können wir einen Bezug zu dem großen Weben und Wogen erfahren, das unser aller Sein nach einfachen Regeln bestimmt.

Was ist der Unterschied zwischen diesen allgemein gültigen Gesetzen und dem persönlichen Erleben? Und wie kann man das trennen?

Dazu ein einfacher Vergleich: Eines dieser Gesetzte, das jedem gut bekannt ist, ist die Schwerkraft. Jeder kennt sie und weiß, wie sie wirkt. Etwas fällt hinunter, wenn man es loslässt. Ein ganz einfaches Gesetz. Wenn es aber um das Persönliche geht, wird es unglaublich vielfältig. Eine Feder kommt diesem Fallen auf andere Weise nach als ein Stein. Ein löwenzahnsamen schwebt lange durch die Luft, bis er irgendwann einmal zum Boden findet, während ein Lindensamen kreislend zu Boden wirbelt. Und ich erlebe es gänzlich anders, wenn ich auf die Schnauze falle, als wenn dir das passiert. Zusehen lässt einen auch zusammenzucken, aber es tut nicht weh. Also Schwerkraft in unendlich vielen Ausführungen.

Wenn es uns gelingt, die Gesetz-Essenz aus dem Erlebten zu schälen - welches universelle Gesetz wirkte gerade eben? - finden wir im Lauf der Zeit automatisch zu Lösungen zu unseren Problemen. Wir begeben uns durch diesen Vorgang aus dem individuellen und emotionsgeladenen Erlebnis hinaus auf eine neutrale Ebene des Betrachtens und können von dort aus wiederum Nutzen ziehen für unser Persönliches. Damit treffen wir zwei Fliegen zugleich: Durch die Dissoziation ›verkleinern‹ wir unser eigenes Problem - wir stellen es außerhalb - und wir gewinnen unverselles Wissen.

Mit dem Trennen der Regeln, denen unser aller Leben folgt, von dem persönlichen Erleben erreichen wir Einsicht in den kosmischen Plan, damit Sicherheit und Selbstvertrauen und verinfachen und erleichtern unser Sein unglaublich!